74 Gasversorger wollen offenbar die Preise erhöhen
24. August 2010Mit Beginn der Heizsaison werden für Millionen von Gaskunden die Preise wieder steigen. 74 Gasversorger hätten bereits Preiserhöhungen bis zu 19,2 Prozent in den kommenden Monaten angekündigt, teilte das Verbraucherportal Toptarif mit. Im Durchschnitt steigen die Preise demnach um 8,9 Prozent. Mehr als 40 Unternehmen würden ihre Preise im September und Oktober aber auch senken, teilte Toptarif mit.
Betroffen von steigenden Gaspreisen sind laut Toptarif Kunden der Berliner GASAG sowie Verbraucher in Karlsruhe, Ulm, Wiesbaden, Oberhausen, Saarbrücken und Wolfsburg. Bei den Großversorgern Eon und EnBW gebe es bislang noch keine Ankündigungen von Preiserhöhungen. RWE hatte zugesichert, die Preise bis Jahresende nicht anzuheben.
Gaskunden in Bielefeld, Bayreuth, Jena oder Baden-Baden dagegen können sich laut Toptarif über sinkende Preise freuen. In den vergangenen Jahren seien die Preisanpassungen der Branche noch sehr einheitlich gewesen, erklärte Toptarif-Experte Thorsten Bohg. Grund seien die relativ starren Ölpreisbindungen gewesen. In diesem Jahr dagegen ließen sich große Unterschiede ausmachen. Versorger, die die Preise senken, verweisen demnach darauf, dass sie in der Lage waren, Gas günstiger zu beschaffen.
Der mittelfristige Trend zeige allerdings nach oben, erklärte Bohg. Spätestens zu Beginn des kommenden Jahres drohten wieder flächendeckende Preiserhöhungen. Grund seien das anhaltend hohe Preisniveau bei Roh- und Heizöl sowie die sich verfestigende Erholung der Weltwirtschaft.