Eiweißbrot: Was steckt hinter dem Diät-Versprechen

17. September 2012 Aus Von Linda

Nachdem Stars und Sternchen immer wieder die Low-Carb-Ernährung angepriesen haben, ist das Trennen von Eiweiß und Kohlenhydraten auch hierzulande mittlerweile eine beliebte Diät. Wer abends auf Kohlenhydrate verzichten wollte, brauchte bislang einiges an Disziplin. Das neue Eiweißbrot soll hier die perfekte Lösung sein, aber stimmt das?


Während Brot bislang durch das Mehl besonders reich an Kohlenhydraten war, haben findige Bäcker jetzt eine Art Wunderbrot auf den Markt gebracht: Mit viel Eiweiß soll es die Kilos purzeln lassen. Low-Carb-Fans bejubeln den neuen Schlankmacher und freuen sich abends mal wieder in ein Brot beißen zu können. Skeptiker kritisieren dagegen Preis und Fettgehalt.

Eiweißbrot: Das steckt drin

Während ein normales Brot hauptsächlich aus Mehl, Wasser und Hefe gebacken wird, braucht es beim Eiweißbrot ein paar Zutaten mehr. Hier kommen pflanzliches Eiweiß aus Weizen (Gluten), Soja, Kleie, Leinsamen und Apfelfasern zum Einsatz. Alles für sich genommen gute und gesunde Lebensmittel, besonders reich an Ballaststoffen und Eiweiß.

Wer abends auf Kohlenhydrate verzichtet und stattdessen eiweißhaltige Produkte isst, kann tatsächlich dadurch abnehmen. Bislang fehlen aber noch aussagekräftige Studien zu den Auswirkungen von einer sehr eiweißreichen Ernährung auf den Körper. Erste Ergebnisse deuten an, dass gerade Männer auch ohne Low-Carb-Diät schon deutlich mehr Proteine zu sich nehmen als empfohlen. Es wird vermutet, dass zu viel Eiweiß Nierenschäden verursachen kann, da unser Körper auf eine ausgewogene Ernährung ausgelegt ist.

Die Kombination aus den Ölsaaten sorgt außerdem dafür, dass die Eiweißbrote viel Fett enthalten.

Die Wurst unter den Broten: Nachteile vom Eiweißbrot

Die Nährwertbilanz der neuen Brote ist ähnlich wie die einer fettigen Wurst. Viel Eiweiß, viel Fett wenig Kohlenhydrate. Zwar enthält das Brot Ballaststoffe und ist von seinen Zutaten her generell gesünder, aber das viele Fett ist nicht so leicht zu verdauen und kann auf den Magen schlagen.

Die Verbraucherzentrale Bayern stellte fest: „Der Fettanteil der von uns getesteten Brote war drei- bis zehnmal so hoch wie bei normalem Brot, bei einem Produkt lag der Energiegehalt bei 265 Kilokalorien pro hundert Gramm.“ Die zusätzlichen Kalorien, sollen laut Herstellern durch die aufwendigere Verdauung wieder verbannt werden, das ist aber mehr Vermutung als Fakt.

Wer nicht ganz konsequent in seiner Low-Carb-Ernährung ist, kann sich mit dem Eiweißbrot ein Eigentor schießen. Wer nämlich mit Kohlenhydraten belegt, der hat mehr Kalorien und mehr Fett als mit einem normalen Vollkornbrot verputzt.

Auch Geschmack und Konsistenz sind eher gewöhnungsbedürftig. Im Vergleich zu Vollkornbrot ist es etwas pappig und klebrig. Wer ein paar Kilos verlieren will sollte also vielleicht doch besser auf eine gesunde und ausgewogenen Ernährung achten.

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