Was hilft gegen Nacktschnecken im Garten?
14. Juni 2014Selbst geduldige Gärtner stoßen bei einer Nacktschneckenplage schnell an die Grenzen ihrer Nachsichtigkeit. Die Schädlinge nicht so schön anzusehen, schlimmer aber ist, dass sie extrem gefräßig sind und an Blumen und Obst im Garten Schäden verursachen können. Bei einem massiven Auftreten können sie sogar zu einer richtigen Plage werden.
Gelegentliche Maßnahmen genügen nicht immer
Besonders die Spanische Wegschnecke macht vielen Gartenbesitzern das Leben schwer. Diese Sorte wurde vor ungefähr 50 Jahren aus Südeuropa eingeschleppt und ist nicht nur überdurchschnittlich gefräßig, sondern auch sehr widerstandsfähig. Da sie zudem von einigen Fressfeinden wie Igeln oder Erdkröten wegen ihres bitteren Geschmacks verschmäht werden, vermehren sie sich unter günstigen Bedingungen sehr schnell und können schnell zur Plage werden. Eine wirksame Gegenmaßnahme ist es, bereits frühzeitig – spätestens im April – die erste Generation mit Schneckenkorn zu dezimieren. Präparate, die als wirksamen Bestandteil Metaldehyd enthalten, sind für Nützlinge vollkommen ungiftig. Solche mit Eisen-III-Phosphat sind sogar für den ökologischen Landbau zugelassen, da der Stoff auch natürlich im Boden vorkommt. Wichtig ist es, regelmäßig nachzustreuen, da sich manche Bestandteile schnell abbauen oder nur in hohen Konzentrationen wirken.
Bei akutem Befall ist ein schnelles Eingreifen notwendig
Vollkommen rückstandsfrei ist selbstverständlich eine Bekämpfung durch Absammeln – zu diesem Zweck sind spezielle Schneckenzangen im Fachhandel erhältlich. Um die Suche zu erleichtern, können Lockpflanzen wie Senf oder Tagetes eingesetzt werden, die die kleinen Schädlinge anziehen. Alternativ reicht es aus, in regelmäßigen Abständen Bretter in den Beeten auszulegen. Da Schnecken hauptsächlich nachtaktiv sind, sammeln sie sich bei Tage unter diesen, um sich vor der Sonne zu schützen. Einzelne Bereiche können auch mit Schneckenzäunen abgesperrt werden. Dieses Vorgehen ist jedoch optisch nicht immer anspruchsvoll und zudem relativ kostspielig. Von Bierfallen sollte hingegen Abstand genommen werden. Einerseits besitzen sie eine so starke Lockwirkung, dass sie auch Schnecken aus den Nachbargärten anlocken können. Andererseits lassen neuere Untersuchungen an ihrer Effizienz zweifeln: viele der Weichtiere fallen nicht in die Falle, sondern genießen zuerst das Bier und anschließend die Pflanzen.
Abschreckung und natürliche Feinde wirken langfristig
Maßnahmen zur Bodenverbesserung – Sand oder Kompost – sorgen dafür, dass der Boden feinkrümeliger und weniger attraktiv für Schnecken wird. Alter Rindenmulch wird hingegen gerne zur Eiablage genutzt und sollte im Frühjahr zeitig entfernt und auf dem Kompost entsorgt werden.