Volks- und Raiffeisenbanken gegen Obergrenze bei Automatengebühr
26. August 2010Nach den Sparkassen haben sich auch die Volks- und Raiffeisenbanken gegen eine feste Obergrenze für Abhebegebühren an Geldautomaten ausgesprochen. „Wir brauchen keine Höchstgebühren, wenn der Kunde selbst eine informierte Entscheidung treffen kann“, sagte Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) dem „Handelsblatt“ vom Donnerstag. Die Abhebegebühren an Geldautomaten würden auch ohne feste Obergrenzen sinken, fügte er hinzu.
„Wir glauben, dass diese Transparenz für Wettbewerb und für sinkende Preise sorgen wird.“ Zuvor hatten sich Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken darauf geeinigt, fremden Kunden künftig schon vor dem Geldabheben anzuzeigen, was sie das kosten wird. Auf eine Höchstgebühr hatten sich die Banken nicht einigen können. Die privaten Banken hatten allerdings im Alleingang angekündigt, an ihren Automaten eine Höchstgrenze von 1,95 Euro einzuführen. Das letzte Wort hat das Kartellamt, das die Preise derzeit prüft.
Es sei sehr schwer, eine einheitliche Obergrenze festzulegen, sagte BVR-Vorstand Martin. „Automaten verursachen sehr unterschiedliche Kosten. Das hängt von der Zahl der Transaktionen ab, aber auch von Kosten wie Wartung oder Sicherheitsmaßnahmen“, sagte er. Mit ähnlichen Argumenten hatten am Mittwoch auch die deutschen Sparkassen eine Gebühren-Obergrenze abgelehnt. Derzeit liegen die Gebühren für das Abheben an fremden Geldautomaten bei im Schnitt mehr als fünf Euro. Teils verlangen die Banken nach Angaben des Bundesverbraucherschutzministeriums bis zu 20 Euro für eine Abhebung.