Stiftung Warentest: Freie Autowerkstätten arbeiten häufig schlampig
26. August 2010Freie Autowerkstätten arbeiten laut ADAC und Stiftung Warentest bei Inspektionen häufig schlampig. Von 25 überprüften freien Werkstätten entdeckten nur rund ein Viertel alle von den Testern eingebauten Fehler im Fahrzeug, wie ADAC und Stiftung Warentest am Donnerstag mitteilten. Auch bei der Werkstattkette ATU entdeckten die Angestellten nur bei rund einem Drittel der Aufträge alle Mängel. Vertragswerkstätten, also die Werkstätten der Autohersteller, dagegen schnitten in dem Test mit „sehr gut“ oder „gut“ ab. Auch ihr Service ist demnach besser. Sie verlangen aber auch meist erheblich mehr Geld als freie Werkstätten.
Für den Test wurden in Autos von Mercedes, Opel, Renault, Toyota und Volkswagen je fünf Mängel eingebaut. Die Tester schickten die Fahrzeuge in 25 Vertragswerkstätten, 25 freie Werkstätten, die sich unter dem Namen „Meisterhaft“ zusammengeschlossen haben, sowie 25 ATU-Filialen.
Die Inspektionen sollten bei den Besuchen streng nach den Wartungsvorschriften der Hersteller ablaufen. Doch viele der Mängel wurden nicht behoben – Scheinwerfer etwa blieben verstellt oder Kühlmittel wurde nicht aufgefüllt. Der ADAC bemängelte beim Kundenservice der freien Werkstätten etwa, dass eine verständliche Rechnung oder eine Liste der erledigten Arbeiten fehlte.
Der ADAC empfahl Autobesitzern, den Auftrag zur Inspektion gemeinsam am Fahrzeug zu erteilen und auf einer Durchschrift des Auftrags zu bestehen. Darin sollte der Vermerk „Wartung nach Herstellervorschrift“ zu finden sein. Teure Zusatzarbeiten sollten Autofahrer nicht ohne vorheriges Einverständnis akzeptieren.