Neue Lkw-Streiks gefährden Benzinversorgung in Griechenland
13. September 2010Die griechischen Last- und Tankwagenfahrer protestieren erneut gegen die Sparmaßnahmen des Landes. Sie bildeten lange Schlangen an den Tankstellen, um gegen die geplante Liberalisierung im Transportwesen zu protestieren. Bereits im Juli hatte ein einwöchiger Streik von 30.000 Tank- und Lastwagenfahrern dem krisengebeutelten Land auf dem Höhepunkt der Urlaubssaison massive Versorgungsengpässe beschert. Griechenland befürchtet nun erneute Engpässe, vor allem in der Benzinversorgung.
Die geplante Liberalisierung im Transportwesen sieht vor, die Lizenzgebühren für Lkw-Fahrer drastisch zu senken. Dagegen laufen die Lizenzinhaber Sturm, die einst hohe Gebühren zahlen mussten. Die griechische Regierung verteidigt ihre Pläne mit dem Argument, dass die bisherige Regelung für übermäßig hohe Kosten im Transportwesen sorge. Das geplante Gesetz ist Teil eines umfassenden Sparpakets, zu dem sich Griechenland nach Milliardenhilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) verpflichtet hatte.
In Griechenland kommt es wegen der krisenbedingten Haushaltskürzungen und Reformen immer wieder zu Streik- und Protestwellen. In Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößter Stadt, gingen am Samstag anlässlich einer Rede des Ministerpräsidenten George Papandreou 20.000 Menschen auf die Straße, um gegen den Sparkurs der Regierung zu demonstrieren.