Mehrere Handelsketten informieren nicht korrekt über Schadstoffe
13. September 2010Zahlreiche große deutsche Handelsunternehmen informieren Verbraucher nach Erkenntnissen der Umweltschutzorganisation BUND nicht korrekt über Schadstoffe in ihren Produkten. Nur sieben von 24 getesteten Unternehmen kämen ihrer von der EU vorgeschriebenen Pflicht zur Transparenz auf Anfrage voll nach, teilte der BUND am Montag in Berlin mit. Acht Firmen hätten meldepflichtige Schadstoffe nicht wahrheitsgemäß angegeben. Neun Händler hätten gar nicht oder zu spät auf die Anfragen reagiert oder unzulänglich geantwortet.
Nach der EU-Chemikalienverordnung (REACH) sind alle Händler verpflichtet, Kunden auf deren Wunsch hin alle in einem Produkt enthaltene Schadstoffe zu nennen. Der BUND stellte daher entsprechende Anfragen an 24 bekannte Firmen und ließ die Produkte zugleich durch ein Labor prüfen. So stieß die Organisation nach eigenen Angaben auf mehrere Fälle, in denen Unternehmen wie Neckermann und Medimax oder die Drogeriemarktketten dm sowie Rossmann keine Angaben zu Problemstoffen machten, obwohl diese im Produkt enthalten waren.
Zugleich forderte der BUND, belastete Produkte durch schadstofffreie zu ersetzen. Die Recherchen hätten ergeben, dass Schadstoffe in Alltagsprodukten noch immer weit verbreitet seien. In 14 getesteten Artikeln seien Weichmacher gefunden worden, in zwei weiteren bromierte Flammschutzmittel. Fünf Produkte, darunter eine Federtasche für Schulkinder und ein Massageschwamm, seien gleich mit mehreren Schadstoffen belastet gewesen.