Streik in Bayerns Nahverkehr betrifft erstmals Oktoberfest
24. September 2010Der Arbeitskampf im bayerischen öffentlichen Nahverkehr hat nun erstmals auch das Oktoberfest betroffen. Fahrer von Straßenbahnen und U-Bahnen, Kontrolleure sowie Servicepersonal legten in München und anderen bayerischen Städten die Arbeit nieder. Aufgerufen dazu hatten die DBB Tarifunion und die Lokführergewerkschaft GDL. In der bayerischen Landeshauptstadt, wo zum zweiten Oktoberfestwochenende auch zahlreiche auswärtige Gäste erwartet werden, führte dies allerdings zunächst nur zu geringen Auswirkungen.
Alle U-Bahnlinien konnten den zehnminütigen Regeltakt einhalten, bei den Straßenbahnen werden nur zwei Nebenlinien nicht bedient, wie der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) als Betreiber mitteilte. Eine Sprecherin der DBB Tarifunion konnte zunächst nicht sagen, wieviele Beschäftigte sich an den Streiks beteiligten. Die Arbeitsniederlegungen sollten aber unbefristet sein. Erst wenn sich die Arbeitgeberseite bewege und zu Verhandlungen bereit erkläre, würden die Streiks ausgesetzt.
Neben München waren auch Nürnberg und Augsburg betroffen. Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung und Anpassungen der Arbeitszeit. Sie kritisieren vor allem, dass die Fahrer von U-Bahnen und Straßenbahnen pro Woche 42 bis 43 Stunden anwesend sein müssen, um ihre vereinbarte Arbeitszeit von 38,5 Stunden angerechnet zu bekommen.
Nach dem 10. und 15. September ist dies der dritte Streiktag. Zum zweiten Oktoberfest-Wochenende kommen traditionell viele italienische Gäste nach München.