Studie: Junge Menschen sorgen sich weniger um Datenschutz als Ältere
29. September 2010Junge Menschen fürchten sich einer Studie zufolge deutlich weniger vor Datenmissbrauch als Ältere und gehen im Internet mit persönlichen Angaben sorgloser um. 57 Prozent der Verbraucher ab 60 Jahren hätten schon einmal auf einen Internet-Einkauf verzichtet, weil sie ihre Daten nicht preisgeben wollten, teilte der Finanzinformationsdienstleister Schufa am Mittwoch in Wiesbaden mit. Unter den 16- bis 29-Jährigen hingegen hätten dies bislang nur 40 Prozent schon einmal getan. Zwei von fünf Verbrauchern über 60 (41 Prozent) kauften grundsätzlich nicht online ein, weil dort Daten angegeben werden müssten. Unter den Jungen verzichtete deswegen nur rund jeder Zehnte (zwölf Prozent) auf Internet-Bestellungen.
Die grundlegende Bereitschaft zur Preisgabe von Daten sei unter jungen Menschen deutlich höher als bei Älteren, teilte die Schufa mit. 35 Prozent der Jungen vertrete die Ansicht, die Angabe persönlicher Daten gehöre schlichtweg zu Einkäufen im Internet dazu. Unter den Verbrauchern über 60 seien es nur 22 Prozent.
Zu den Daten, die Verbraucher am bereitwilligsten gegenüber Dritten preisgeben, gehören Name, Familienstand, Körpergröße und Beruf, wie die Schufa mitteilte. Besonders ungern verrieten Verbraucher hingegen ihre Bankverbindung, ihr Einkommen und Informationen zu einer möglichen Krankheitsgeschichte.
Am meisten Vertrauen im Umgang mit ihren persönlichen Daten genießen bei den Verbrauchern laut Studie Ärzte, Freunde und Bekannte, Kommunen sowie Arbeitgeber. Das größte Misstrauen haben Verbraucher demnach gegenüber Internet-Kontaktnetzwerken wie Facebook, Internet-Spezialhändler und Einzelhandelsketten. Insgesamt sei nur rund ein Fünftel der deutschen Verbraucher über den Datenschutz besorgt. Größere Sorgen der Menschen seien aber die Angst vor Krankheit, Unfällen von Familienangehörigen oder, dass ihre Rente nicht sicher sei, teilte die GfK mit.