Tourismuswirtschaft: Luftverkehrsabgabe kostet 15.000 Arbeitsplätze
4. Oktober 2010Die ab Januar geplante Luftverkehrsabgabe wird nach Angaben des Tourismusverbandes 15.000 Arbeitsplätze kosten. Durch die Steuern würden die Fluggesellschaften sechs Millionen Passagiere verlieren, erklärte der Bundesverband Deutsche Tourismuswirtschaft (BTW) am Montag zum Auftakt des Tourismusgipfels in Berlin. Dies ergebe ein vom BTW in Auftrag gegebenes Gutachten. Die Branche fordere daher den Verzicht auf die neue Steuer „ohne Wenn und Aber“.
Die Regierung hatte die Luftverkehrsabgabe am 1. September beschlossen, sie soll eine Milliarde Euro im Jahr einbringen. Die neue Steuer beträgt für Kurzstreckenflüge acht Euro, für Mittelstreckenflüge 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro pro Strecke. Die meisten Airlines und Reiseveranstalter werden die Steuer voraussichtlich an die Kunden weitergeben. Die seien aber „preissensibel“ und würden sich nach Alternativen ohne Zusatzsteuer im Ausland umsehen, prophezeite der BTW.
Die Branche wandte sich auch gegen eine Bettensteuer, wie sie zahlreiche Städte anstrebten. Dies sei „fiskalische Wegelagerei“, erklärte BTW-Präsident Klaus Laepple. Die Bettensteuer verursache eine „immense zusätzliche Bürokratie“ für die Hoteliers und vor allem für Geschäftsreisende. Die Einnahmen würden die Ausfälle durch die reduzierte Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen überkompensieren.