Buchbranche erwartet leichtes Umsatzplus in diesem Jahr
5. Oktober 2010Die deutsche Buchbranche rechnet in diesem Jahr mit einem leicht steigenden Umsatz. In den ersten neun Monaten des Jahres gebe es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 0,8 Prozent, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, vor Beginn der Frankfurter Buchmesse. Er denke, dass diese Zahl bis zum Ende des Jahres gehalten werden könne. Die diesjährige Buchmesse wird unter anderem geprägt von der Diskussion um die Zukunft des E-books.
Die Frankfurter Buchmesse sollte am Abend im Beisein von Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner eröffnet werden. Argentinien ist in diesem Jahr Gastland der weltgrößten Buchschau.
In Deutschland machen die elektronischen Bücher bisher nur einen Bruchteil des Marktes aus. Im Bereich der sogenannten Publikumsbücher, wozu unter anderem Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur gehören, liegt der Anteil der E-books laut Honnefelder bei nur etwa einem Prozent. Publikumsbücher machen etwa drei Viertel des Gesamtumsatzes aus.
Im Wissenschafts- und Fachbuchbereich erwirtschaften dagegen einzelne Verlage bereits den Großteil ihres Umsatzes mit E-books, wie der Börsenvereins-Vorsteher sagte. Mittelfristig sei in Deutschland ein E-Book-Anteil von etwa zehn Prozent zu erwarten. Honnefelder forderte die Bundesregierung auf, über einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für elektronische Bücher nachzudenken.
Auf der Buchmesse, die am Mittwoch offiziell ihre Tore öffnet, werden in diesem Jahr mehr als 7500 Aussteller aus 111 Ländern erwartet. Von Mittwoch bis Freitag ist die Messe dem Fachpublikum vorbehalten, am Samstag und Sonntag öffnet sie auch für Privatbesucher. Auf der Messe werden zahlreiche nationale und international bekannte Autoren wie die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke, der US-Schriftsteller Jonathan Franzen oder Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass erwartet.
Zu den Höhepunkten der Schau zählt traditionell die Vergabe des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, der am Sonntag an den israelischen Schriftsteller David Grossman vergeben wird. Die Laudatio hält der unterlegene Bundespräsidentschaftskandidat Joachim Gauck.