Bank-Aktien nach neuen Risiko-Regeln mit Kursgewinnen
13. September 2010Die Aktien europäischer Banken haben mit deutlichen Kursgewinnen auf die neuen internationalen Risiko-Vorschriften für die Finanzbranche reagiert. Die Papiere der französischen Bank Crédit Agricole kletterten nach Handelsstart um 4,5 Prozent, jene der italienischen Großbank und Hypovereinsbank-Mutter Unicredit um 4,2 Prozent. Auch die Papiere der Commerzbank legten um 1,5 Prozent zu. Die Kreditinstitute müssen künftig deutlich mehr Geld für Notsituationen wie Finanzkrisen ansparen.
Deutsche Bank-Aktien hingegen entwickelten sich uneinheitlich, nachdem die Deutsche Bank am Wochenende bekanntgegeben hatte, bei Aktionären Milliarden für die endgültige Übernahme der Postbank einsammeln zu wollen. Die Papiere der Deutschen Bank verloren an der Börse in Frankfurt am Main 0,4 Prozent. Die Aktien der Postbank rutschten um rund 6,5 Prozent ab auf rund 25,31 Euro.
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht – der Zusammenschluss der Finanzmarktwächter und Notenbanker der großen Wirtschaftsnationen – hatte am Sonntagabend schärfere Risiko-Vorschriften für die Bankenbranche weltweit beschlossen. Das Regelwerk unter dem Namen „Basel III“ schreibt den Kreditinstituten vor, künftig deutlich mehr Geld für Notsituationen wie Finanzkrisen anzusparen.
Gleichzeitig hatte die Deutsche Bank am Sonntag angekündigt, frisches Kapital im Umfang von mindestens 9,8 Milliarden Euro bei Aktionären für die endgültige Übernahme der Postbank einsammeln zu wollen. Mit dem Geld sollen auch die Finanzen der Postbank auf stabilere Beine gestellt werden, die den Belastungstest der europäischen Bankenwächter kürzlich nur knapp bestand.