Berlin will Restauranthygiene durch Smileys kennzeichnen
24. September 2010Berliner Restaurantbesucher sollen sich ab dem nächsten Sommer mit einem Blick über die Sauberkeit eines Restaurants informieren können. Ab dem 1. Juli 2011 soll das dänische Smiley-System in der Hauptstadt gelten, wie die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz mitteilte. Den Smiley soll es in fünf Kategorien mit einem Gesicht von lachend bis traurig geben: „Elite“, „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“ oder „nicht ausreichend“. Verbraucherschutzsenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) nannte die Einführung einen „wichtigen Schritt für mehr Transparenz in der Lebensmittelüberwachung“.
Die Neuerung folgt einem Beschluss der Verbraucherminister des Bundes und der Länder von Mitte September. Sie hatten entschieden, ein allgemein verständliches System einzuführen, dessen Ziel es ist, Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen bundesweit nach einheitlichen Bewertungsmaßstäben für Restaurantgäste transparent zu machen. Neben Restaurants sollen auch weitere Lebensmittelbetriebe gekennzeichnet werden, wenn diese sehr viel Kundenkontakt haben.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßte die Entscheidung. „Wenn Berlin das dänische Smiley-System wie angekündigt eins zu eins umsetzt, bedeutet das nichts weniger als eine Revolution der Lebensmittelüberwachung“, erklärte Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer von Foodwatch. Es sei überfällig, dass nicht die „Schmuddelbetriebe“ vor den Verbrauchern, sondern die Verbraucher vor den „Schmuddelbetrieben“ geschützt würden. Wolfschmidt lobte die Vorreiterrolle, die Berlin übernehme und die es anderen Ländern schwer machen werde, das Smiley-System nicht einzuführen.