EU geht gegen Verkauf von Chemikalien zum Bombenbau vor
20. September 2010Die Europäische Kommission will den Zugang zu Alltags-Chemikalien erschweren, aus denen auch Laien Sprengstoff herstellen können. Eine in Brüssel vorgestellte EU-Verordnung sieht ein Verbot bestimmter hoch konzentrierter Chemikalien vor. Zudem soll es eine Meldepflicht für den Handel geben, wenn ein Kunde verdächtig große Mengen bestimmter Produkte wie etwa Ratten- oder Pflanzengift verlangt. Für Landwirte sollen die Mitgliedstaaten Ausnahme-Genehmigungen ausstellen. Die Mitgliedstaaten und das Europaparlament müssen den Plänen noch zustimmen.
Die zuständige EU-Kommissarin Cecilia Malmström sagte, sogar in Alltagsprodukten wie Zahnpasta, Geschirrspülmittel, Kontaktlinsenreiniger oder Haarbleichern seien Stoffe, die Terroristen und andere Kriminelle zum Bombenbau dienten. „Wir wollen aber keinen Verbraucher am Kauf von Zahnpasta oder Shampoo hindern“, betonte Malmström. Selbst hergestellte Sprengstoffe wurden etwa bei den Bombenanschlägen in London im Jahr 2005 verwendet, bei denen 56 Menschen getötet wurden, darunter auch die vier Attentäter.