EU: Viele deutsche Internet–Seiten für Ticketkauf mangelhaft
16. September 2010Internet-Seiten für den Kauf von Tickets sind nach EU-Angaben meist mangelhaft. 28 von 29 deutschen Websites für Konzert- oder Fußballkarten wiesen Probleme wie irreführende Preise und fehlende Kontaktdaten auf, wie aus einem am Donnerstag in Brüssel vorgestellten EU-weiten Test hervorgeht. Hierzulande waren damit relativ viele Online-Ticket-Seiten mangelhaft, EU-weit liegt der Schnitt bei 60 Prozent. Bei den beanstandeten Seiten werde nun genauer geprüft, ob sie eindeutig gegen EU-Recht verstießen.
Die meisten Unregelmäßigkeiten traten demnach bei Preisangaben und Kaufbedingungen auf. Fehlende, unvollständige oder irreführende Preisinformationen, zum Beispiel versteckte Steuern oder Gebühren, wurden bei 74 Prozent der Seiten europaweit festgestellt, nahezu ebenso oft unfaire Vertragsklauseln. Dabei handelte es sich etwa um fehlende Garantien dafür, dass das Ticket rechtzeitig zugestellt oder dass bei Absage eines Konzerts entschädigt wird. Die nationalen Behörden würden nun von den Anbietern Änderungen verlangen, sonst drohten ihnen Strafen.
Dass dieses Vorgehen Erfolg habe, machte die Kommission mit den Ergebnissen einer weiteren Untersuchung deutlich. 2009 hatten die Behörden 369 Internetseiten für den Verkauf von Unterhaltungselektronik wie Digitalkameras und DVD-Spielern überprüft und anschließend für über die Hälfte der Fälle Rügen ausgesprochen. Zudem wurden Bußgelder verhängt und Seiten geschlossen. Eine Nachuntersuchung habe jetzt ergeben, dass 84 Prozent der Seiten dem Verbraucherrecht entsprächen, erklärte die Kommission.