Induktionsherd: Vor- und Nachteile
19. April 2012Ein Induktionsherd hat bekanntlich einige Vorteile gegenüber einem einfachen Plattenherd und auch gegenüber Cerankochfeldern. Doch es spricht auch einiges gegen den Kauf eines solchen Geräts.
Der Preisunterschied in der Anschaffung ist dabei der offensichtlichste Grund, sich gegen einen Induktionsherd zu entscheiden, zumal es nicht bei der Investition in das Gerät selbst bleibt. Außerdem hält sich in den Köpfen hartnäckig die Vorstellung, das Induktionsherde gesundheitsschädlich wären beziehungsweise sich ihre Nutzung auf Dauer unvorteilhaft auf die Gesundheit auswirken könnte. Aber stimmt das? Was wissen wir über die Vor- und Nachteile dieser Geräte wirklich?
Die Vorteile bei einem Induktionsherd
Die Funktionsweise eines Induktionsherdes klingt zunächst kompliziert, ist im Grunde aber doch recht einfach. Das Geheimnis liegt in den elektromagnetischen Strömen, die unter der Glaskeramik-Oberfläche erzeugt und auf den Metallboden der Töpfe und Pfannen übertragen werden. Hier wird die elektromagnetische Energie direkt in Wärme umgewandelt, die dann zum Kochen und Braten verwendet werden kann.
Der große Vorteil dabei ist, dass nicht nur der Boden, sondern der gesamte Topf beziehungsweise die gesamte Pfanne gleichmäßig erwärmt wird, sodass die Wärmeenergie optimal ausgenutzt wird, Lebensmittel schneller gar werden und man so Zeit und Energie spart. Außerdem reagieren andere Herde sehr viel langsamer als ein Induktionsgerät, bei dem man die Temperatur schnell steigern und senken und so den Kochvorgang präzise bestimmen kann.
Einen sehr großen Vorteil gibt es für Familien mit Kindern, denn die Verbrennungsgefahr ist bei einem Induktionsherd ungleich geringer als bei anderen Geräten: Die Kochplatte selbst wird nämlich nur in direktem Kontakt mit dem Metall der Töpfe warm, neben dem Kochgeschirr dagegen bleibt der Herd kalt und sobald kein Kochgeschirr mehr darauf steht, wird auch keine Wärme mehr erzeugt. Der Herd kann also nicht aus Versehen eingeschaltet bleiben und unversehens hier platzierte Kinderhände nehmen keinen Schaden. Einen großen Vorteil für die Reinigung bietet dies auch, denn so können keine Tropfen einbrennen, sondern können einfach abgewischt werden.
Nachteile von Induktionsherden
Theoretisch funktioniert das Induktionsprinzip mit allen Töpfen und Pfannen aus Metall, allerdings wird dringend der Kauf speziellen Kochgeschirrs empfohlen, da dieses mit seiner speziellen Bauweise die magnetische Energie besser umsetzen kann, während bei „normalen“ Töpfen ein Großteil an Energie ungenutzt verloren geht. Außerdem bündelt spezielles Kochgeschirr das magnetische Feld, während dieses sich bei handelsüblichen Töpfen im Raum ausbreiten und theoretisch zu Störungen führen kann.
Der Kauf spezieller Töpfe und Pfannen mit einem sogenannten ferromagnetischen Boden ist also empfehlenswert, um die Vorteile eines Induktionsherdes voll ausnutzen zu können, nur sind diese in der Anschaffung oftmals recht teuer und man kann sein altes Kochgeschirr eigentlich nicht mehr nutzen. Ausprobieren ist hier auch angesagt, denn nicht jeder Topf passt gut zu jedem Herd, eine gute Beratung im Küchenfachgeschäft ist eigentlich unerlässlich.
Außerdem ist zur Kühlung der elektronischen Steuerung ein Lüfter notwendig, diese arbeiten mitunter erstaunlich laut und können ähnlich wie eine Dunstabzugshaube zu unangenehmer Geräuschentwicklung in der Küche führen.
Sind Induktionsherde gesundheitsschädlich?
Über die Auswirkung der elektromagnetischen Strahlung, die vom Induktionsherd erzeugt wird, wurde viel spekuliert, bisher aber kaum eine Einigung erzielt. Es gibt sogar Gerüchte über „explodierende“ Kochtöpfe, welche die Menge an Strahlung nicht umsetzen konnte – ob hier jedoch tatsächlich etwas dran ist, weiß Niemand. Untersuchungen konnten bislang keine gesundheitlichen Folgen für das Kochen mit Induktion feststellen, trotzdem herrscht genau wie im Hinblick auf die berühmt berüchtigte Handystrahlung noch immer Verunsicherung seitens der Verbraucher.
Einen entscheidenden Hinweis geben manche Experten wenn es um Personen mit Herzschrittmachern geht, die möglicherweise tatsächlich geringfügig beeinflusst werden könnten. Bevor man hier in Panik verfällt, sollte man sich aber am besten mit seinem Arzt beraten und den Hersteller des Herzschrittmachers befragen, so gibt es Klarheit.
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