Klarere Kennzeichnung von Einwegflaschen gefordert
6. September 2010Umweltschützer, Brauereien und Getränkegroßhändler dringen auf eine klarere Kennzeichnung von Mehrweg- und Einwegflaschen. Die derzeitige Kennzeichnungspraxis führe zur „systematischen Verwirrung und Täuschung der Verbraucher“, kritisierte die Allianz für Mehrweg in Berlin. Das im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Regierung abgegebene Bekenntnis zum Schutz des deutschen Mehrwegsystems habe nach fast einem Jahr noch zu keinerlei Konsequenzen geführt.
Die Mehrweg-Allianz, der unter anderem die Deutsche Umwelthilfe, der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels und der Verband Private Brauereien Deutschland angehören, verwies auf Studien, wonach jeder zweite Verbraucher glaubt, er kaufe umweltfreundliche Mehrwegflaschen, wenn er Pfand bezahlen muss.
Seit 2003 gibt es in Deutschland nicht nur ein Pfand auf Mehrwegflaschen, sondern auch auf Einwegverpackungen mit Bier, Wasser und Limonaden. Es war zwangsweise eingeführt worden, weil die gesetzlich vorgeschriebene Quote von mindestens 72 Prozent Mehrweganteil im Getränkeverkauf unterschritten worden war.
Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, kritisierte, ein vom Bundesumweltministerium entstellter Entwurf einer Kennzeichnungsverordnung werde seit Monaten vom Wirtschaftsministerium blockiert. In der Praxis stehe der Einführung solch einer Verordnung nichts im Wege, betonte der Verband der Privaten Brauereien. Auf die Abfüller kämen mit einer angemessenen Frist keine Mehrkosten zu.