Metro will Verbrauchern mehr Produkte von eigenen Marken verkaufen
3. August 2010Der Metro-Konzern will bei Verbrauchern künftig mehr mit Produkten eigener Marken punkten. Bei der Supermarktkette Real strebe das Unternehmen an, ein Viertel des Umsatzes mit Artikeln unter eigenen Markennamen zu machen, erklärte Metro am Montag in Düsseldorf bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für das erste Halbjahr. Derzeit beläuft sich der Umsatz mit eigenen Lebensmittelmarken noch auf 16 Prozent.
Im Herbst sollen auch bei den Elektronikmärkten Media Markt und Saturn zwei Eigenmarken des Konzerns eingeführt werden, wie Metro bereits im Juni angekündigt hatte. Eine Marke soll es demnach für sogenannte Weiße Ware wie Waschmaschinen oder Kühlschränke geben. Unter der anderen Marke wollen Media Markt und Saturn Kleinelektrogeräte anbieten. Deutschland dient hierbei nach Angaben von Metro als Testmarkt, um im Weihnachtsgeschäft die Nachfrage der Verbraucher nach den Produkten zu prüfen.
Das Geschäft des Metro-Konzerns verlief im ersten Halbjahr etwas besser als im Vorjahreszeitraum, wie aus den Geschäftszahlen der Gruppe hervorgeht. Der Konzern erzielte demnach von Januar bis Juni einen Gewinn von 27 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres hatte Metro noch 46 Millionen Euro Verlust gemacht. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent auf 31,2 Milliarden Euro. Belastet worden sei das Geschäft von Metro speziell im zweiten Quartal durch das lange Zeit kühle Wetter. Die Verbraucher hätten bei Real oder der Kaufhaustochter Kaufhof etwa weniger Sommerkleidung gekauft.
Bei Real machten sich für Metro in Deutschland im ersten Halbjahr sinkende Lebensmittelpreise und die Preisschlacht unter den Supermarktketten bemerkbar, wie aus den Zahlen der Gruppe hervorgeht. Mit Sondereffekten schrumpfte demnach der Umsatz von Real um 2,8 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro.
Die Lebensmittelpreise sind schon seit längerem unter Druck. Die Discounter liefern sich seit anderthalb Jahren einen harten Preiskampf, alleine in diesem Jahr gab es schon sechs Preissenkungswellen. Real verkaufte in dieser Situation den Angaben zufolge mehr Produkte günstiger Eigenmarken des Konzerns.
Media Markt und Saturn profitierten von April bis Juli wiederum von der Fußball-Weltmeisterschaft, wie Metro mitteilte. Es sei deutlich mehr klassische Unterhaltungselektronik wie etwa Fernsehgeräte verkauft worden. Beide Ketten arbeiteten auch weiter am Aufbau ihrer Internetshops. Diese würden bereits in Österreich und den Niederlanden getestet. Wann ein solches Angebot in Deutschland startet, blieb jedoch offen.