Netzagentur sieht „Spielraum“ für Preissenkungen beim Gas
4. Oktober 2010Die Bundesnetzagentur hält die Gaspreise für Endverbraucher hierzulande für teilweise zu hoch: Es gebe „durchaus noch Spielraum für Preissenkungen“, sagte Behördenchef Matthias Kurth der „Süddeutschen Zeitung“. Die Netzagentur beobachte einen „dramatischen Preisverfall“ auf dem internationalen Gasmarkt, der bei den Verbrauchern aber nur teilweise ankomme. Zum 1. Oktober haben nach Angaben des Verbraucherportals Verivox insgesamt 74 Grundversorger ihre Preise erhöht; 90 senkten sie aber auch.
Laut Bundesnetzagentur gingen die Gastarife für Haushaltskunden von April 2009 bis April 2010 im Schnitt von 7,1 Cent je Kilowattstunde auf 6,5 Cent je Kilowattstunde zurück. „Das ist aber bei weitem nicht das, was bei Industrie- und Gewerbekunden ankommt, und bei weitem nicht das, was am Großhandel passiert“, sagte Kurth. Grund könnten unter anderem langfristige Verträge sein, die sich der aktuellen Situation nicht anpassen ließen, räumte er ein. Kurth rief Privatverbraucher zum Wechsel auf: Damit ließen sich pro Haushalt bis zu 300 Euro im Jahr sparen.
Der Gaspreis im Großhandel war wegen der Wirtschaftskrise von mehr als drei Cent je Kilowattstunde auf die Hälfte zurückgegangen. Inzwischen stieg er wieder leicht. Kurth sagte, nach seiner Einschätzung werde der Preis „nicht so bald auf den alten Stand steigen“.