Pakistanischer Botschafter kritisiert US–Reisehinweis für Europa
8. Oktober 2010Pakistans Botschafter in Großbritannien hat den US-Reisehinweis für Europa als politisch motiviert kritisiert. „Ich kann nicht leugnen, dass es auch interne, politische Gründe dafür geben könnte, vor allem die anstehenden Kongresswahlen“, sagte Wajid Shamsul Hasan der britischen Zeitung „Guardian“ vom Freitag. Sollten die USA über konkrete Informationen über Terroristen und Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida haben, „sollten wir diese erhalten und dann können wir dem nachgehen“, fügte Hasan hinzu.
Die US-Regierung hatte ihre Bürger nach den jüngst bekannt gewordenen Plänen für Terroranschläge bei Reisen nach Europa am Wochenende zur Vorsicht gemahnt. Das Außenamt in Washington veröffentlichte einen Reisehinweis, in dem vor „potenziellen Terroranschlägen“ gewarnt wurde. Auch London aktualisierte daraufhin seine Reisehinweise für Deutschland und Frankreich. Japan und Schweden mahnten ebenfalls zur Vorsicht.
Das Verhältnis zwischen Pakistan und den USA ist derzeit angesichts der zahlreichen US-Drohnenangriffe in afghanisch-pakistanischem Grenzgebiet ohnehin angespannt. Hasan warnte im „Guardian“ davor, dass der Ärger in der Öffentlichkeit über die Angriffe auch leicht in Racheakte und Angriffe auf US-Personal in Pakistan umschlagen könne.