Presse: Förderung von Biogas–Anlagen verteuert Strompreis
9. Oktober 2010Der rasante Zuwachs bei kleinen Biogasanlagen führt nach einem Pressebericht zu höheren Strompreisen. „2009 wurde deutlich mehr Strom aus Biomasse eingespeist als bislang angenommen“, zitiert die am Montag erscheinende „WirtschaftsWoche“ aus einem Vermerk des Bundesumweltministeriums. Demnach ist die Einspeisevergütung für Elektrizität aus Gülle und pflanzlichen Abfällen auf bis zu 28 Cent je Kilowattstunde angestiegen. Weil zudem mehr Strom aus Fotovoltaikanlagen angefallen sei, habe den Betreibern der Anlagen mehr gezahlt werden müssen, wie es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorschreibe. Damit steige auch die Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien, die jeder Stromkunde auf seinen Preis aufgeschlagen bekommt, stärker als erwartet.
Ursprünglich hatte das Bundesumweltministerium dem Bericht zufolge kalkuliert, dass die Umlage im kommenden Jahr 2,8 bis 3,0 Cent pro Kilowattstunde betragen müsse. Nun rechneten die Experten von Minister Norbert Röttgen (CDU) mit deutlich mehr. „In einer aktuellen Abschätzung erscheint 2011 eine EEG-Umlage von 3,3 bis 3,5 Cent/kWh möglich“, heiße es in dem Vermerk. „Dies wäre ein Anstieg von etwa 75 Prozent“ gegenüber 2010. Die Kosten für einen Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden pro Jahr stiegen dem Magazin zufolge von gut 70 auf 120 Euro.