Röttgen: Förderung erneuerbarer Energien von strategischer Bedeutung
15. Oktober 2010Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat die Förderung erneuerbarer Energien trotz steigender Kosten verteidigt. Es handle sich dabei um „eine Investition in Zukunftstechnologien, die von entscheidender strategischer Bedeutung für unsere weitere wirtschaftliche Entwicklung sind“, erklärte er am Freitag. Die Förderung sei ökonomisch, ökologisch und auch geopolitisch sinnvoll. Gleichwohl müsse die Förderung an die Marktentwicklung angepasst werden: „Je stärker ihr Marktanteil wächst, desto mehr muss die Förderung sinken“, erklärte Röttgen.
Die Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien steigen im kommenden Jahr deutlich an: Die sogenannte EEG-Umlage steigt 2011 auf 3,530 Cent pro Kilowattstunde, wie die vier Betreiber der deutschen Stromleitungsnetze am Freitag bestätigten. Dies ist eine Steigerung von mehr als 70 Prozent. Der Sprung dürfte für einen dreiköpfigen Durchschnittshaushalt zu Mehrkosten von gut 60 Euro pro Jahr führen. Verantwortlich für den starken Anstieg der Kosten ist den Angaben zufolge der jüngste Boom bei Solaranlagen. Dieser Zuwachs wird zwar auch die Förderung sinken lassen, trotzdem dürften die Gesamtkosten auch weiterhin steigen.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, forderte unterdessen, die Energiekonzerne dürften die steigende Umlage nicht vollständig an die Kunden weiterreichen. „Verbraucher sollten nicht in vollem Umfang mit der erhöhten EEG-Umlage belastet werden“, erklärte er. Er verwies darauf, dass durch die steigende Menge Ökostrom zunehmend alte und teure Kraftwerke vom Netz gehen könnten. Der Strompreis im Großhandel sei dadurch noch weiter gesunken als in der Wirtschaftskrise ohnehin. Die zuvor hohen Beschaffungspreise dürften die Versorger daher nicht mehr als Argument für Tariferhöhungen für die Verbraucher anführen.