Rosazea – das hilft gegen die lästige Hautkrankheit
12. Januar 2015Sie ist ist unschön, sie ist lästig und betrifft zwei bis fünf Prozent der Erwachsenen und mehr Frauen als Männer: Rosazea ist einer der häufigsten Hauterkrankungen und tritt üblicherweise ab 30 Jahren das erste Mal auf.
Gerötete Gesichtshaus, Pickel und Knötchen
Bei Rosazea sind die feinen Äderchen der Gesichtshaut zum Teil dauerhaft geweitet, so dass die Haut stark gerötet ist. Zudem können Knötchen und Eiterpickel auftreten. Im Verlauf der Hauterkrankung kann sich auch eine knotige Verdickung der Nase bilden (Rhinophym). Rosazea wird auch „Fluch der Kelten“ bezeichnet, weil sie bei hellhäutigen Europäern besonders oft auftritt.
Rosazea betrifft manchmal auch die Augen (okulare Rosazea), oft auch ohne ein krankhaft verändertes Hautbild. Auch Kinder erkranken oft an okularer Rosazea. Es bilden sich dann Narben in der Hornhaut, die sogar bis zur Erblindung führen können. Typische Symptome sind besonders trockene Augen, ein Fremdkörpergefühl, Lidrandentzündungen sowie Bindehautentzündungen. Hier kann unter anderem das Antibiotikum Doxycyclin, in niedriger Dosierung über sechs Monate angewendet, helfen. Allerdings darf das Medikament nur bei Kindern über acht Jahren eingesetzt werden. Bei jüngeren Patienten helfen wiederum andere Wirkstoffe.
Sonne, scharfe Speisen und Alkohol meiden
Rosaza-Patienten sollten besonders reizarme Hautpflegemittel zu verwenden. In der Apotheke gibt es spezielle Reinigungslotionen und Cremes, die auf das Krankheitsbild zugeschnitten sind. Weiterhin ist zu beachten: Ausgiebiges Sonnenbaden vermeiden, scharfe und zu heiße Speisen sowie Alkohol fördern Rosazea und sollten gestrichen werden.
Um die Krankheit zu lindern, wird lokal therapiert: Dazu werden entzündungshemmende Medikamente auf die erkrankten Partien in Form von Gel, Lotion oder Creme aufgetragen. Empfohlene Wirkstoffe sind in erster Linie Azelainsäure und Metronidazol. Gegen die lästige Rötung kann der relativ neue Wirkstoff Brimonidin helfen: Er wirkt sich gefäßverengend und antientzündlich aus. Gegen die Hautverdickung an der Nase hilft nur der Laser: Unter lokaler Betäubung trägt der Dermatologe die verdickten Partien der Haut ab.
Störung im Immunsystem
Es ist immer noch nicht vollständig geklärt, was Rosazea auslöst. Als sicher gilt, dass das Immunsystem auf Reize besonders stark reagiert und viele Botenstoffe ausschüttet – was wiederum eine entzündliche Reaktion im Bindegewebe auslöst und die Gefäße der Gesichtshaut weitet. Zusätzlich tummeln sich auf der Gesichtshaut von Rosazea-Patienten mehr Haarbalgmilben als bei anderen Menschen. Diese Demodex-Milben provozieren zusätzlich das Immunsystem, und heizen Entzündungsreaktionen an. Rosazea triff oftmals familiär gehäuft auf, daher sind ist es wahrscheinlich, dass genetische Faktoren beteiligt sind.
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