Russland will keine Höchstpreise für Nahrungsmittel einführen
31. August 2010Die russische Regierung will den wegen der schlechten Ernte bedingten Anstieg der Lebensmittelpreise nicht begrenzen. Die Inflationsrate sei im August zwar angestiegen, doch Maßnahmen zur Begrenzung der Preise seien „überflüssig“, sagte am Dienstag die Ministerin für wirtschaftliche Entwicklung, Elvira Nabiullina, laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die russische Regierung kann vorübergehend Höchstpreise einführen, wenn die Preise binnen 30 Tagen um mehr als 30 Prozent steigen. Laut der Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ ist dies in 45 Regionen bereits der Fall. Insbesondere der Preis für Buchweizengrütze sei stark gestiegen, ein Grundnahrungsmittel in Russland.
Die russischen Behörden machen Spekulationen für die starken Preisanstiege verantwortlich und schalteten die Wettbewerbsbehörde ein. Russland wird in diesem Jahr nach offiziellen Schätzungen bis zu 30 Millionen Tonnen Getreide weniger ernten als die geplanten 95 Millionen Tonnen. Grund sind die lang anhaltende Trockenheit und die verheerenden Brände im Land.