Studie: Hälfte aller Heizkostenabrechnungen für Mieter ist falsch
8. Oktober 2010Fast die Hälfte der Heizkostenbrechnungen für Mietwohnungen ist einer Studie zufolge falsch. Eine Auswertung mehrerer hundert Kostenaufstellungen von Vermietern aus den vergangenen zehn Jahren habe gezeigt, dass 47 Prozent der Abrechnungen Fehler aufwiesen, teilte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz am Freitag mit. Nur gut ein Drittel (36 Prozent) der Abrechnungen für Mieter aus dem Bundesland sei ohne erkennbaren Fehler gewesen. Bei 17 Prozent habe immerhin Klärungsbedarf bestanden.
Häufigster Fehler war die falsche Bewertung des Brennstoffverbrauchs – was in erster Linie bei Ölheizungen auftritt, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. 16 Prozent der Abrechnungen hätten diesen Fehler aufgewiesen. Ein weiterer häufiger Fehler war demnach, dass die Heizkosten zu einem höheren Anteil als erlaubt nach dem Verbrauch berechnet wurden und entsprechend weniger stark über die Mietfläche (acht Prozent). Zudem wurden oft die Warmwasserkosten über eine Pauschale abgerechnet, obwohl dies den Angaben zufolge nur im Ausnahmefall zulässig ist (sieben Prozent).
Daneben sei auch oft die Aufteilung der Gesamtkosten zwischen unterschiedlichen Mietergruppen wie Privatmietern und gewerblichen Mieter fehlerhaft oder nicht nachvollziehbar gewesen (sechs Prozent), teilte die Verbraucherzentrale mit. Die Verbraucherschützer werteten für die Untersuchung insgesamt 648 Heizkostenabrechnungen von rheinland-pfälzischen Mietern aus den vergangenen zehn Jahren aus.
Das Ergebnis der Auswertung zeige, dass bei den Heizkostenabrechnungen „Vieles im Argen“ liege, erklärten die Verbraucherschützer. Hausverwaltungen und Vermieter müssten hier genauer werden – auch deswegen, weil die Kosten für die Erstellung der Heizkostenabrechnung den Mietern noch zusätzlich in Rechnung gestellt werden. „Da darf man als Mieter eine korrekte Abrechnung verlangen“, erklärte Energiereferent Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale. In jedem Fall sollen Mieter demnach die Abrechnungen genau unter die Lupe nehmen und bei Zweifeln den Rat von Experten suchen.