Traditionsname „Dresdner Bank“ ist endgültig Geschichte
9. September 2010Der Traditionsname „Dresdner Bank“ ist nach fast 140 Jahren endgültig Geschichte. Zwei Jahre nach Ankündigung der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank sei die Umstellung auf den gemeinsamen Markennamen Commerzbank „erfolgreich umgesetzt“, teilte das Geldinstitut am Donnerstag in Frankfurt mit. Über 700 frühere Filialen der Dresdner Bank seien von der typischen grünen Farbgestaltung auf die Commerzbank-Farbe Gelb umgestellt worden. Seit Mitte Juni sei es für Kunden möglich, in allen 1600 Filialen grundlegende Geldgeschäfte wie Einzahlungen oder Überweisungen zu erledigen.
Nach rund zwei Jahren sei die Verschmelzung von Dresdner Bank und Commerzbank nun „in weiten Teilen abgeschlossen“, teilte die Commerzbank mit. Alle Unternehmensteile arbeiteten seit der zweiten Jahreshälfte unter einem Dach zusammen. Alle Mitarbeiter und Manager hätten ihre Posten im neuen gemeinsamen Bankkonzern übernommen.
Die Commerzbank hatte die Übernahme der Dresdner Bank vom Versicherer Allianz im Sommer 2008 angekündigt – und damals bereits auch das Aus für die Traditionsmarke erklärt. Zuvor war es der Allianz über Jahre nicht gelungen, die Dresdner Bank in den eigenen Konzern zu integrieren. Aber auch der Commerzbank bereitete die Übernahme des Konkurrenten vor dem Hintergrund der Finanzkrise massive Schwierigkeiten. In der Krise musste die Commerzbank Staatshilfe beantragen. Seitdem gehört Deutschlands zweitgrößte Bank zu einem Viertel dem Steuerzahler.
Von der Marke Dresdner Bank bleibt im Commerzbank-Schriftzug nur das sogenannte Ponto-Auge übrig, das nun allerdings gelb statt grün ist. Das Ponto-Auge ist ein Symbol in Dreiecks-Form und nach dem früheren Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto benannt, der 1977 von Mitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) ermordet worden war.