Umlegung von Dämmungskosten: Mieterbund droht mit Protesten
30. September 2010Der Deutsche Mieterbund warnt die Bundesregierung davor, im Zuge der umstrittenen Gebäudesanierungspläne die Möglichkeiten für Mieterhöhungen allgemein zu lockern. „Das wäre sozial nicht vertretbar“, sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, der „Augsburger Allgemeinen“. Er drohte zugleich mit scharfen Protesten, falls die Mieter die Hauptlast bei der geplanten Wärmedämmungs-Offensive tragen sollten. „Eines ist klar: Wir sind ein starker Verband mit drei Millionen Mitgliedern.“
Rips zufolge könnten die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angedeuteten neuen Spielräume für Mieterhöhungen die Mieter mit weit über 180 Euro im Monat belasten. Dem stünden bei den Heizkosten jedoch Entlastungen von lediglich 50 bis 70 Euro im Monat gegenüber. „Das verletzt das faire Gebot der Warmmieten-Neutralität, wonach die Miete nur um den Betrag erhöht wird, der durch niedrigere Heizkosten eingespart werden kann“, sagte Rips.
„Ich möchte nicht sagen, dass die Mieter keine Kosten tragen wollen. Jedoch müssen auch die Vermieter einen ordentlichen Beitrag leisten, denn mit der Sanierung erhöht sich der Wert der Objekte“, fügte der Mieter-Vertreter hinzu. Zudem müsse der Staat die Sanierung stärker fördern.
Wegen der Klima-Sanierung von Gebäuden könnten die Mieten in Deutschland bald deutlich steigen. Vermieter sollen nach Angaben Merkels einen größeren Teil der Kosten für bessere Wärmedämmung oder eine neue Heizung an die Mieter weitergeben dürfen.