Vattenfall: Strompreise steigen trotz Atom–Laufzeitverlängerung
4. Oktober 2010Deutschlands drittgrößter Energieversorger Vattenfall rechnet trotz der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke mit steigenden Strompreisen. Zwar wirkten sich die verlängerten Laufzeiten „langfristig dämpfend auf die Preise“ aus, sagte Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe). Andere Faktoren wiederum trieben den Strompreis aber in die Höhe, wie etwa „rasant“ steigende Vergütungszahlungen für alternative Energieerzeuger, der nötige Ausbau der Stromnetze für Öko-Energie oder der Handel mit Abgas-Zertifikaten für Erzeuger zum Klimaschutz.
Vor diesem Hintergrund sei es „schwierig, die Strompreise stabil zu halten“, sagte Hatakka. Dennoch sei die Förderung alternativer Energien nötig, auch wenn sie die Stromkosten insgesamt steigen lasse. „Ich würde mir aber wünschen, dass die Politik nicht verschweigt, dass Klimaschutz seinen Preis hat.“ Klimaschutz gebe es „nicht zum Nulltarif“, sagte Hatakka.
Die Bundesregierung hatte Ende August ein Gutachten vorgelegt, demzufolge bei einer Laufzeitverlängerung für die deutschen Kernkraftwerke von zwischen zwölf und 20 Jahren Stromkosten von acht Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 gespart werden könnten. Vor wenigen Tagen hatte die Bundesregierung beschlossen, die deutschen Atommeiler acht bis 14 Jahre länger laufen zu lassen. Vattenfall ist ein schwedischer Staatskonzern.