Verbraucherstimmung bleibt trotz gezügelten Optimismus gut
26. Oktober 2010Trotz leicht gebremster Zuversicht bleibt die Stimmung der deutschen Verbraucher gut. Die Bundesbürger glauben weiter an das Anhalten des derzeitigen Wirtschaftsaufschwungs, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Konsumklima des Marktforschungsunternehmens GfK hervorgeht. Die Verbraucher erwarten daher auch weiter, dass sie mehr Geld zur Verfügung haben werden, fürchten aber inzwischen stärker auch steigende Kosten.
Die Verbraucherstimmung bleibe insgesamt „sehr erfreulich“, erklärte die GfK. Das von den Nürnberger Marktforschern berechnete Konsumklima-Barometer stieg im Oktober um 0,6 Punkte auf 4,9 Punkte. Auch für den November sagt die GfK 4,9 Punkte voraus. Das ist das höchste Niveau seit dem Vorkrisensommer 2008.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage schätzen die Menschen demnach weiter sehr optimistisch ein, der zugehörige Teilindikator stieg noch einmal leicht an. Positiv wirke sich vor allem die sich weiter verbessernde Lage auf dem Arbeitsmarkt aus. In dieser Woche dürfte die Bundesagentur für Arbeit verkünden, dass die Arbeitslosenzahl unter die Drei-Millionen-Marke sinkt. Das wäre der niedrigste Wert seit Anfang der 1990er Jahre.
Allerdings sind die deutschen Verbraucher inzwischen wieder etwas skeptischer, ob sich die gute Gesamtlage auch positiv in ihrem Portemonnaie auswirken wird. Der Teilindikator für die Einkommenserwartung sank im Oktober wieder. Dies liegt laut GfK unter anderem daran, dass die Verbraucher im Oktober erfahren haben, dass durch steigende Kosten zur Förderung erneuerbarer Energien im nächsten Jahr die Stromrechnung steigen dürfte. Zudem kündigten Kommunen an, wegen der angespannten Haushaltslage die Gebühren und Abgaben zu erhöhen.
Deshalb sinkt auch die Neigung der Menschen zu größeren Anschaffungen, wie aus dem dritten Teilindikator der GfK hervorgeht. Trotzdem bleiben die Verbraucher demnach mit Blick auf ihre Einkommensituation alles in allem weiter so optimistisch wie seit langem nicht mehr. Sie erwarten aufgrund der sich besserenden wirtschaftlichen Lage vor allem deutliche Lohnsteigerungen bei den Tarifverhandlungen. Zugleich sorge auch die weiter recht niedrige Inflation von wenig mehr als einem Prozent dafür, dass die Menschen nicht fürchteten, dass höhere Löhne sofort wieder von steigenden Preisen aufgefressen werden könnten.
Für das monatliche Konsumklima stützt sich die GfK jeweils auf Interviews mit 2000 Verbrauchern. Diese werden im Auftrag der EU-Kommission geführt. Der Konsumklima-Index der GfK wird seit dem Jahr 1980 erhoben.